Die Lage betreffend Alimentierung ist Ernst

Share this...
7320_025

CDA Thomas Süssli in der ASMZ 08/2022

Die Alimentierung der Armee hat höchste Priorität. Die Lage ist ernst. Wir wissen, dass der Effektivbestand bis 2030 von 140 000 auf unter 120 000 sinken wird. Die vorzeitigen Abgänge von Eingeteilten sind rund doppelt so hoch wie erwartet. Wir haben auch letztes Jahr über 3000 Angehörige der Armee zu viel verloren.

Die grosse Zahl von Eingeteilten mit erfüllter Dienstpflicht drückt auf die Bestände in den WKs. Zu oft haben die Kader zu wenig Soldaten, um mögliche Einsätze vorbereiten zu können. Der Ausbildungsstand sinkt, die Bereitschaft der Armee nimmt ab.

Die Armee hat Massnahmen ergriffen, um die Abgänge zu reduzieren, namentlich bei der differenzierten Zuteilung. Diese beginnen zu greifen, reichen aber ohne zusätzliche strukturelle Anpassungen nicht aus. Die Gruppe Verteidigung erarbeitet deshalb Optionen, wie die Alimentierung mittelfristig verbessert werden kann. Diese Optionen werden im Sommer 2023 mit dem Schlussbericht zur WEA präsentiert.

Abwarten oder nichts zu tun ist keine Option. Man kann den Bären jedoch nicht waschen, ohne seinen Pelz nass zu machen. Wir müssen deshalb alle Möglichkeiten prüfen, vorurteilslos und emotionslos. Zu prüfen sind beispielsweise flexible Dienstleistungsmodelle: Hilft es, wenn Angehörige der Armee nicht mehr im jährlichen WK-Turnus aufgeboten werden? Oder zweiwöchige WKs: Würden die Vorteile eventuell sogar überwiegen? Ist es nötig, dass zivil ausgebildete Köche, Logistiker oder Informatiker eine 18-wöchige RS absolvieren – oder können sie nach wenigen Wochen Grundausbildung als «Sys- temsoldaten» eingesetzt werden?

Ich betone: Entscheide sind nicht gefallen und sämtliche Optionen werden vor dem Entscheid auf breite Unterstützung und Zielerreichung hin überprüft – auch unter Einbezug der Milizverbände. Für Ihre Unterstützung danke ich Ihnen!

(Bilder: VBS)

129800cookie-checkDie Lage betreffend Alimentierung ist Ernstno